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Freitag, 21. August 2020

13. Tag: Zum Traumkap in blau?

Freitag, 27.09.2019

Etwas was in diesem Urlaub auch erstaunlich ist – Patrik schläft sehr gut, sehr tief und sehr lange. Manchmal sogar noch am Nachmittag – also mit Mittagsschlaf. Ich bekomme hier harte Konkurrenz. Und freue mich für ihn.  Schon etliche Male ist er nun schon vor mir eingeschlafen und schläft durch bis zum Morgen. Herrlich.

Nach gewohnt gutem Frühstück, mit Blick aufs Meer, machen wir uns gleich morgens auf mit unserer Silk Lady. Heute wollen wir von Sassari aus, in die westliche Richtung und die Küste dort erkunden. Die Strecke hoch in die Berge und um Sorso und weitere Teile von Sassari herum ist sehr schön. Dann aber kommen wir in eine karge und trostlose Gegend. Nichts was man gesehen haben muss und wir sind froh, als wir wieder an die Küste kommen. 


Hier fahren wir das Küstenörtchen Argentiera an, das liegt in einer wunderschönen Bucht – wirklich sehr schön. Aber der Ort selbst ist bizarr. Das meiste sind verfallene Häuser – eine Geisterstadt.  Aber dazwischen gibt es Neubauten –das passt irgendwie überhaupt nicht zusammen.  Wer baut schon ein neues Haus in einer Geisterstadt? Eine seltsame Stimmung ist hier – muss und sollte man mal gesehen haben. Diese Mischung aus wunderschöner Bucht, fantastischem Meer, herrlichem Strand, abgerissene Häuser, dazwischen zwei Bars, eine Trattoria und ab und zu ein Neubau. Einfach bizarr. Der Reiseführer eröffnet uns, dass es hier mal eine Silbermine gegeben hat. Okay, das erklärt manches.  In der ehemaligen Silbermine nehmen wir noch einen Café – schon alleine um die Aussicht noch etwas zu genießen. Hier sitzen, wie ja schon gewohnt, die Dorf Ältesten beim Frühschoppen. Und ja, wir sind irgendwie auch hier eine kleine Attraktion. Zumindest bis wir unseren Café haben. Dann allerdings kommt der Barbesitzer mit frischen Austern und Sushi. Und das lässt man sich dann schmecken. So in speckiger Arbeitskluft. Nobel geht die Welt zugrunde. Und gut speisen kann man überall. Genau das bekommen wir hier live vorgeführt. Wir sind beeindruckt. 


Diese Einstellung zum Leben haben wir nun schon mehrfach in Italien beobachtet. Und es ist nicht die Schlechteste. Das Leben und wenn irgend möglich, gute Leben steht an erster Stelle. Und : Leben und leben lassen.  Eine schöne Einstellung, wie wir finden. Da wird in der Bar schon mal abgerundet, damit es eine glatte Summe gibt. Trinkgeld erwartet keiner – und da ist die Freude dann umso größer, wenn es dann trotzdem eines gibt. Der kleine Tante Emma Laden hat dann am Ende der Saison nicht mehr jeden Tag geöffnet, oder auch nur noch stundenweise. Die 2-3 Kunden, die über den tagverteilt eventuell kommen, die kommen auch an einem anderen Tag – und wenn nicht, dann halt nicht. Davon geht die Welt auch nicht unter, und die Besitzerin wird nicht ärmer. Und um Austern zu essen, braucht es kein nobles Restaurant und schicki micki. Die schmecken auch auf der Bierbank, in der Speck-Hose, vor der Bar mit Ausblick aufs Meer. Eine gute Einstellung zum Leben. Quasi Work-Life-Balance schon in den Genen. Beneidenswert. 


Und hier aus fahren wir Richtung Cap del Falcone. Das Cap del Falcone beziehungsweise, die Fahrt dahin, die braucht man mit dem Motorrad nun wirklich nicht! Schnurgerade Straßen, trostlose braune Felder und sonst nichts. Mag‘ sein, dass die Küste zum Baden schön ist, aber dann mit dem Auto und nicht mit dem Motorrad. Und es ist heiß und deutlich anstrengender, als in den Bergen. Obwohl nur 2-3 Grad wärmer.

Wir kürzen die Tour ab, und brausen, avanti avanti, von Porto Torres, die Küstenstraße entlang zurück nach Eden Beach und unserer FeWo. Hier dann duschen – Spagetti kochen – und dann Siesta – muss sein. 


Einzige weitere Aktion ist heute noch das Einkaufen. Später!



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